Krankenhaustangente – eine Einladung zum Argumentieren

Im Namen der IHK glaubte Herr Kundel, die Überlegungen gewählter Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses als „verkehrspolitischen Unsinn“ abqualifizieren zu müssen.Wir halten angesichts der finanziellen Herausforderungen unserer Stadt eine sachlichere Diskussion für notwendig und laden hierzu ein:
Sehr geehrter Herr Kundel,
Sie haben Sich in der Debatte um eine Verlängerung der Krankenhaustangente im Namen der IHK zu Wort gemeldet.
Über Ihre Teilnahme an der Diskussion freuen wir uns, ja wir würden uns sogar wünschen, dass Industrieverbände sich öfter an gesellschaftlichen Diskussionen beteiligen und nicht nur, wenn es um die Wahrung eigener Interessen geht.
Die Art Ihrer Äußerung, ordnen Sie selbst als „in aller Deutlichkeit“ ein. Es wirft jedoch Fragen auf, wenn Sie Überlegungen eines demokratische legitimierten Gremiums wie dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Worms als „verkehrspolitischen Unsinn“ abqualifizieren, anstatt sich mit den Argumenten dieser Diskussion auseinander zu setzen.
Zwei Fraktionen des Wormser Stadtrates stellen die Frage, wie angesichts eines Haushaltsfehlbetrages von 32 Mio €, sowie Kassenkrediten von 390 Mio € eine verantwortete Priorisierung der Investitionen vorgenommen werden kann. Die Politik kommt ihrer Verantwortung nach, wenn sie berät, ob knappe Steuermittel und Kredite vordringlich für den Neubau von Kitas, Turnhallen, Straßen, Parkplätzen oder einem neuen Rathaus aufgewendet werden sollen.
Wie würden Sie als Verantwortlicher handeln? Würden Sie den Kreditrahmen Ihres Unternehmens überdehnen und alle möglicherweise nachvollziehbaren aber konkurrierenden Ausgabeforderungen erfüllen?
Sehr geehrter Herr Kundel, ich verstehe Ihre Rolle als Lobbyist, der Maximalforderungen zu stellen versucht. Ihre Wortwahl halte ich jedoch für problematisch und sie trägt nicht zu einer Lösung bei, weshalb ich Sie bitten möchte, in Zukunft doch differenzierter zu argumentieren.
Um im direkten Kontakt miteinander diskutieren zu können, Argumente darzulegen und zu hinterfragen, lade ich Sie zu einer öffentlichen Diskussion Pro und Contra einer Verlängerung der Krankenhaustangente ein. Lassen sie uns nach Ihrem öffentlichen und lautstarken Aufschlag einen zeitnahen Termin finden in dem wir uns bemühen sollten, auf der Grundlage objektiver Daten gepflegt um eine Lösung zu streiten.
Ich freue mich auf Ihre Terminvorschläge oder unterbreite Ihnen auch gerne welche.
Richard Grünewald
Vorsitzender der Grünen Ratsfraktion

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