Radweg nach Osthofen

Schwierig, aber nicht unmöglich

es ist zunächst einmal gut, dass der ADFC die Diskussion über eine Radwegeverbindung nach Osthofen angestoßen hat. Denn es muss das Ziel aller Beteiligten werden, gemeinsam eine Lösung zu finden, damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ganzjährig und bei jedem Wetter den ‚Katzensprung‘ von Osthofen in die Wormser Gewerbegebiete mit dem Fahrrad oder E-Bike sicher zurücklegen können.
Schwierige Rahmenbedingungen – und Perspektiven
So einfach sich die Lage auf den ersten Blick darstellt, so kompliziert ist sie bei genauerer Betrachtung, weshalb ich mich etwas tiefer eingearbeitet habe:
– Das zu querenden Bahngleis ist in der Tat seit dem 5.7.2013 stillgelegt (Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes liegt vor), es ist aber noch für eine andere Verwendung freigegeben, im Amtsdeutsch „entwidmet“. Theoretisch könnte die Strecke also reaktiviert werden.
Zu fragen und mit der Bahn zu erörtern ist also, ob ein Nutzung und Querung bis auf Weiteres möglich wäre.

– Die Bahntrasse liegt auf Osthofener Gemarkung. Auch das sieht man erst auf den zweiten Blick im detaillierten Plan (liegt vor), im Stadtplan (liegt vor) sieht es zunächst so aus, als läge das Gleis auf Wormser Gebiet. Somit ist also die Stadt Osthofen Ansprechpartner gegenüber der Bahn.
Daher habe ich mich mit dem Osthofener Beigeordneten Sum in  Verbindung gesetzt, dem ich unsere Unterstützung für ein gemeinsames Vorgehen zugesagt habe.

– Jede vermeintlich einfachere Alternativroute muss von den Nutzern auch angenommen werden. Es würde nichts nützen, gewissermaßen eine Radweg-Umgehung zu planen, die von den Menschen, die täglich zu Ihrem Job müssen nicht angenommen würde. Daher muss auch über eine eventuelle alternative Radwegeführung gemeinsam mit den Nutzern und dem ADFC nachgedacht werden.
– Das Argument, dass die ADD eine Finanzierung verbiete, trifft so pauschal nicht zu. Verkehrssicherheit ist keine freiwillige Leistung sondern eine kommunale Pflicht. Ferner ist es möglich, für konkrete Projekte Freigaben auszuhandeln, wenn man diese gute erklären kann und wirklich will. Das habe ich in der Vergangenheit schon mit der ADD beim Thema Sprachkurse geklärt.
Nicht klagen, sondern kämpfen
Aufgabe der Stadt ist nach meinem Dafürhalten nicht, zu erklären, warum etwas nicht geht, sondern Wege zu suchen, damit zweifellos sinnvolle Projekte in die Tat umgesetzt werden können. Wer bei Widerständen schon aufgibt, wird nie etwas erreichen. Für den nötigen Radweg nach Osthofen braucht es guten Willen, langen Atem und Entschlossenheit zur Kooperation.
Wie ich aufgezeigt habe, gibt es bei allen genannten Hindernissen auch Perspektiven zur Lösung. Natürlich wird nicht jede Chance gelingen, wir sollten aber gemeinsam mit Osthofen und den betroffenen Unternehmen alle Anstrengungen unternehmen.

Für die Grüne Stadtratsfraktion

Richard Grünewald

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