Grüne Weinwanderung eröffnet Wahlkampf in Pfeddersheim 19. April 2019 Strahlende Sonne stand über der „Weinwanderung“ mit Uli Goldschmidt, Ökowinzer aus Pfeddersheim. Eingeladen von Bündnis 90/ Die Grünen Pfeddersheim versammelten sich am vergangenen Sonntagnachmittag ca. 60 Wanderwillige am Pfeddersheimer Friedhof. Während der Begrüßung durch die amtierenden Grünen Ortsbeiratsmitglieder Iris Weiß und David Hilzendegen, stellte sich auch Christine Jäger, die Grüne Kandidatin zur Ortsvorsteherwahl vor. In verschiedenen Vereinen und für Bündnis 90/ Die Grünen im Fahrgastbeirat aktiv, ist die 59-jährige CTA in Pfeddersheim keine Unbekannte. Überzeugend zeigte sie, dass das Ringen um Entscheidungen zum politischen Geschäft dazugehört „Demokratie heißt, es muss um ein Thema gestritten werden.“ Damit verwies sie auf die bevorstehende Podiumsdiskussion aller Ortsvorsteherkandidaten am Donnerstag dem 02. Mai um 19:00 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Pfeddersheim. Als konsequente Nutzerin öffentlicher Verkehrsmittel nahm Jäger schnell Fahrt auf. Das neue Buskonzept sähe für Pfeddersheim Haltestellenreduzierungen und schlechtere Taktung vor. „Da muss mehr für die Menschen getan werden!“, forderte sie. „Auch Bedachungen und Sitzplätze an Haltestellen gehören dazu!“. Engagiert und mit detailreicher Kenntnis belegte Jäger, dass sie auch in anderen Themen gut aufgestellt ist. Unter anderem verwies sie auf häufiger werdende Starkregenereignisse, die in der Diskussion zum geplanten Neubaugebiet im Bereich der Pfälzerstraße dringend Berücksichtigung finden müssten. Die Folgen von „Starkregen“ im Bereich des Weinbaus waren während der Weinwanderung für alle sichtbar. Uli Goldschmidt informierte beim Stopp im Weinberg über die Besonderheiten des für Rheinhessen typischen Lössbodens. Fruchtbar, aber feinkrumig neige er zur Erosion. Abhilfe schaffe im Weinbau u. a. gezielte Begrünung zwischen den Rebreihen. Hier gälte es abzuwägen, wann und in welcher Menge Grünpflanzen gesät werden, da Wasserreservoirs berücksichtigt werden müssten. „Durch den Klimawandel“, so Goldschmidt „nehmen nicht nur Starkregenereignisse, sondern auch lange Trockenperioden zu.“ Zeitlich ungünstige Bodenbearbeitung führe bei heftigem Regen zu Erosionsrillen. Diese waren mancherorts direkt entlang der Reben gut sichtbar. Ein Indiz für den Rückgang von Insekten seien die leeren Nistkästen in den Wingerten. „Vor wenigen Jahren noch“, erläuterte der Biowinzer „war jeder dieser Nistkästen von brütenden heimischen Singvogelarten belegt. In diesem Jahr gab es in nur in einem der Kästen ein einziges Gelege. Die naturkundliche Führung machte Zwischenstopp an der Biowiese der Bluthohl. Dort gab es einen ordentlichen Schoppen zu trinken und ein voll belegtes Insektenhotel zu bestaunen. Neben wilden Schlüsselblumen blühen hier seit Jahren zahlreiche einheimische vom Aussterben bedrohte Pflanzen. Zum Abschluss der Wanderung im „Weingut Goldschmidt“ gab es bei Vesper und Weinprobe Gelegenheit zum Gespräch über Grüne Pfeddersheimer Ortspolitik.