Radweg freigelegt

Grüne reinigen Radweg Horchheim – Wiesoppenheim

„Wir machen den Weg frei“, so warb vor wenigen Jahren eine Bank etwas bemüht.
Ganz wörtlich nahmen die Grünen aus Horchheim, Weinsheim und Wiesoppenheim am Wochenende dieses Motto und legten den Radweg zwischen Horchheim und Wiesoppenheim frei. 
Gute Radwege liegen engagierten Grünen besonders am Herzen, doch selbst ein weniger perfekter Radweg ist besser als gar keiner. Und einen solchen sehr schlichten Radweg gibt bzw. gab es auf 200 Metern Länge von der Horchheimer Oberen Hauptsraße bis zur Wiesoppenheimer Zelterstraße: Parallel zur L 395 verbindet ein schmales Asphaltband abseits der Straße die beiden Eisbachtalgemeinden. Ohne in den außerörtlichen Autoverkehr mit oft hohen Geschwindigkeiten zu müssen, erlaubt der Weg, der entlang der Zelterstraße sogar durch einen Heckenstreifen von der Fahrbahn getrennt ist, vielen Fußgängern und Radfahrenden eine sichere Passage.

Radweg lange vernachlässigt

Um so bedauerlicher war, in welch‘ desolatem Zustand sich der Radweg befand: zugewachsen mit dichtem Queckenrasen auf angeschwemmter Erde, war die befestigte Decke teilweise noch 30 cm breit. Niederschlagswasser konnte nicht ablaufen und staute sich zu großen Pfützen. 
Zwar hatte es nicht an Apellen an die Stadtverwaltung gefehlt und auch der Ortsbeirat Horchheim hatte schon eine Pflege des überschaubaren aber wichtigen Verbindungsweges formell beantragt. Doch leider hatten es die zuständigen Stellen der Stadt bislang schlichtweg abgelehnt, den Weg zu unterhalten.
„Wo die Stadt sich versagt, müssen wir eben selbst anpacken“, regte das Horchheimer Stadtratsmitglied Richard Grünewald einen Dreck-Weg-Tag der besonderen Art an. Stadtrat Patrick Obenauer aus Wiesoppenheim war gleich dabei, denn „Radfahren ist ein Gesundheitssport, nicht nur für jene auf dem Sattel, sondern auch für Mitmenschen und Umwelt“, so der Mediziner. Frauenpower steuerten Ortsbeirätin Sylvia Bertz aus Weinsheim und Ariane Jeschek aus Horchheim zur Eisbachtaler Gemeinschaftsaktion bei.

Anpacken statt lamentieren: Grüne machen Radweg frei

Nachdem ein Traktor die grobe Vorabeit erledigt hatte, galt es, mit Schaufel, Hacke und Besen, Erde und Bewuchs vom Asphalt zu entfernen, die sich im Laufe vieler Jahre der Vernachlässigung angesammelt hatten. Erstaunt war der Trupp der Samstags-StraßenarbeiterInnen, als schließlich wieder ein befestigter Weg von 1,40 m Breite zum Vorschein kam, dessen Belag zwar nicht perfekt, aber sehr wohl nutzbar ist. 
Die zahlreichen Radfahrenden, die während des 2,5-stündigen Arbeitseinsatzes den Weg nutzten, ließen erkennen, wie wichtig und angenommen diese Verbindung der beiden Wormser Stadteile für Bürgerinnen und Bürger ist.
„Damit bei Starkregen der Weg dauerhaft entwässert werden kann, könnte die Anlage einer Versickerungsmulde westlich der Pumpstation oder am Buswendeplatz hilfreich sein,“ regte Grünewald angesichts eines heftigen Gewitterregens an.
„Wir haben heute einen Anfang gemacht und es wäre schön, wenn die Stadt nun wieder der Unterhaltung dieses kleinen Fuß- und Radweges nachkäme“, so der Fraktionsvorsitzende abschließend.

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