Vielfalt in der Ganztagsbetreuung 1. November 2021 Bund und Länder haben am 10.09.2021 den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen mit Beginn des Schuljahres 2026/2027 beschlossen. Aus Sicht der Wormser Grünen stellt dieser Beschluss eine wichtige Verbesserung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar. In der Umsetzung gebe es jedoch noch dringenden Beratungsbedarf. „Ohne Frage ist das Recht auf Ganztag in der Grundschule ein gutes Signal an Eltern und Kinder. Wir sehen jedoch die Gefahr, dass beim Ausbau der Ganztagsbetreuung Angebote der Jugendverbandsarbeit oder der Sportvereine verdrängt werden könnten, die bisher am Nachmittag stattgefunden haben und für die die Kinder dann keine Zeit mehr hätten“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der grünen Stadtratsfraktion David Hilzendegen. Notwendig sei deshalb, auf Landes- und kommunaler Ebene mit allen Beteiligten ins Gespräch zu gehen und Synergien zu nutzen. „Ziel muss sein, bestehende und neue Angebote bestmöglich miteinander zu verzahnen. Dazu gehören auch die betreuenden Grundschulen, die seit vielen Jahren in ehrenamtlicher Trägerschaft Ganztagsbetreuung organisieren.“ Doch nicht nur die inhaltliche Vielfalt in den Angeboten möchte die grüne Stadtratsfraktion diskutieren, es gehe auch um die Gestaltung der Schulgebäude und Außengelände. „Der Bund stellt für die Umsetzung des Rechtsanspruchs 3,5 Milliarden Euro für Baumaßnahmen zur Verfügung. Wir sollten den auf Worms entfallenden Anteil nicht nur dafür nutzen, zusätzliche Räumlichkeiten zu schaffen, sondern müssen auch darauf achten, dass diese für einen Ganztagsbetrieb zweckdienlich sind“, ergänzt Christian Engelke, grüner Sprecher für Stadtentwicklung. Es gehe nicht nur um die Errichtung von Mensen, sondern auch um kindgerechte Aufenthaltsräume und Schulbibliotheken sowie Schulhöfe, die zum Spielen und zum Bewegen einladen. „Denn wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Kinder, die am Ganztag teilnehmen werden, künftig mindestens acht Stunden in den Schulen aufhalten werden. Das kann nicht nur in den bestehenden Klassensälen organisiert werden.“ Mit dem Stadtjugendring habe bereits ein sehr konstruktives Gespräch stattgefunden. „Dabei konnten wir eine wichtige Perspektive aufnehmen. Wir werden deshalb in nächster Zeit noch mit weiteren Akteuren ins Gespräch gehen“, so Hilzendegen abschließend.