Aktueller Stand zum Lern- und Gedenkort Güterbahnhof 24. Oktober 2022 Durch die Gründung des Fördervereins Lern- und Gedenkort Güterbahnhof im Frühjahr dieses Jahres ist in eine alte Diskussion zur Wormser Erinnerungspolitik neue Bewegung gekommen. Bereits im Februar 2009 hat die damalige grüne Stadtratsfraktion den Antrag gestellt, im Umfeld des Wormser Güterbahnhofs ein Mahnmal für die unter Naziherrschaft deportierten Wormser*innen zu errichten. Der Antrag wurde seinerzeit in den Kulturausschuss verwiesen und von der Stadtverwaltung nicht weiterverfolgt. Als Wormser GRÜNE begrüßen wir die Vereinsgründung und freuen uns, dass durch dieses bürgerschaftliche Engagement ein wichtiges Thema wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit gelangt ist. Schon zur Zeit der Antragstellung im Frühjahr 2009 wurde aus der Zivilgesellschaft und von Gewerkschaften die Schaffung eines Gedenkortes gefordert. In mehreren Videoschalten, Stadtrats- und Ausschussdebatten haben wir als grüne Stadtratsfraktion deutlich gemacht, dass wir an dem Lern- und Gedenkort festhalten und eine Mitgliedschaft der Stadt im Förderverein begrüßen, auch wenn wir Erinnerungsarbeit und die Verantwortung zur Errichtung des Gedenkortes bei der Stadt Worms sehen. Wichtig war uns darüber hinaus, einen breiten Konsens zwischen allen relevanten Gruppen über Standort und Gestaltung des Lern- und Gedenkorts zu erzielen, insbesondere mit der Jüdische Gemeinde, dem Landesverband der Sinti und Roma sowie dem Verein Warmaisa. Gut ist aus unserer Sicht, dass maßgebliche Einrichtungen wie das Stadtarchiv und die Landeszentrale für Politische Bildung beratend tätig sind. Wir freuen uns, dass die Stadt Worms nun durch Beschluss des Stadtrates Mitglied im Förderverein wurde. So wird eine enge Zusammenarbeit ermöglicht. Gleichzeitig wurde fraktionsübergreifend festgestellt, dass ein Erinnerungsort an die Deportationen zeitnah umgesetzt werden muss. Somit können wir als GRÜNE feststellen, dass unser Antrag aus dem Februar 2009 endlich umgesetzt wird, auch dank des Engagements zahlreicher Bürger*innen.