Wiesoppenheim – Mehr Lärm nach Sanierung 20. März 2016 Kann es sein, dass nach der Sanierung eines Autobahnabschnittes der Lärm lauter ist als vorher? Eigentlich unvorstellbar. Im Wormser Stadtteil Wiesoppenheim scheint genau dies der Fall zu sein. Gemeinsam mit den Wormser Grünen und dem Wahlkreiskandidaten Richard Grünewald traf die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), die auch stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages ist, Anwohnerinnen und Anwohner nahe der Autobahn. Im Jahr 2014 begann die Sanierung des Autobahnabschnittes der A61. Dabei wurde u.a. die Lärmschutzwand zum Stadtteil Wiesoppenheim auf 3,50 m erhöht und die Fahrbahn erneuert. Es wurde eine Gussasphaltdecke aufgebracht. Dieser Straßenbelag hat eine niedrige Körperschall- Leitfähigkeit und gilt daher als lärmarm. Doch jetzt, nachdem die Sanierung abgeschlossen ist, fühlen sich die Anwohnerinnen und Anwohner mehr gestört als vorher. Selbst dort, wo die Autobahn vor der Sanierung kaum oder nur zu bestimmten Wetterlagen zu hören war, sei inzwischen ein Dauerschallpegel erreicht, der unzumutbar sei. Auf Nachfrage der Anwohner hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) erklärt, dass sich die Frequenzen des Verkehrslärms durch die Sanierung geändert hätten und deshalb der Eindruck entstünde, der Lärm habe sich erhöht. Die Behörde betont zudem, dass es ein bis anderthalb Jahre dauere, bis der lärmoptimierte Zustand erreicht werde. Der LBM geht von einer Reduzierung des Lärms um 2 db (A) aus. Die Bürgerinnen und Bürger geben sich mit dieser Lärmreduzierung nicht zufrieden. Sie fordern eine Geschwindigkeitsbegrenzung und eine Verlängerung der Lärmschutzwand. Rößner bekräftigt die Forderungen: „Ein allgemeines Tempolimit von 120 km/h auf Bundesautobahnen trägt – neben vielen anderen positiven Aspekten – auch zum Lärmschutz bei“, erklärt sie. Außerdem müsse überprüft werden, ob der Gussasphalt auch in der Qualität aufgebracht worden sei und die Baufirma ordnungsgemäß gearbeitet habe. Hier sollte das Land dringend nachhaken.