Starkregenvorsorge in Pfeddersheim 17. September 2018 OB-Kandidat Grünewald informiert über seine Pläne Am vergangenen Mittwoch fanden sich auf Einladung des Oberbürgermeisterkandidaten von Bündnis 90/die Grünen Richard Grünewald zahlreiche interessierte Bürger ein, um über das Thema Starkregenvorsorge in Pfeddersheim zu diskutieren. Am Feldrand südlich der Friedrich-Händel-Straße wurde die Problematik beispielhaft erläutert, da dieses Gebiet, neben anderen in Worms, in den vergangenen Jahren durch Starkregenereignisse massiv in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zu Beginn ging Grünewald auf die Gefahr sich häufender Wetterextreme mit trockenen Sommern und nassen Wintern durchsetzt mit starken Niederschlägen ein. Am Beispiel eines Schwammtuches erklärte er, wie schwer ein solches Tuch in trockenem Zustand Wasser aufzunehmen vermag. Genau so verhält es sich mit dem Ackerboden, der aktuell staubtrocken ist. Hier kann das Wasser rasch abfließen bei geringer Versickerung, um auch noch wertvollen Ackerboden mit sich zu tragen, welcher sich dann im Keller der Anwohner und auf Straßen und Plätzen wiederfindet. Zur Verminderung können alle beitragen, nur sollte man nicht auf die Landwirte deuten. Diese haben zum einen ein Interesse, dass der Bodenabtrag auf ihren Flächen gering ist, und zum anderen, dass sie die Felder wirtschaftlich bearbeiten können. So macht es keinen Sinn, einen schmalen, abschüssigen Flurstreifen quer zur Böschung zu bearbeiten. Hier regte Grünewald eine Flurbereinigung an. Eine weitere Maßnahme wäre die Zeitverzögerung des Abflusses um das Kanalnetz zu entlasten. Gräben und Mulden seien aber wenig hilfreich wegen der geringen Kapazität. Es gibt die Idee, am tieferen Weinbergrand Getreide zu säen, um das Wasser zu bremsen. Hierzu läuft bereits ein Versuch im Pfeddersheimer Norden. Auch Mischkulturen mit langsamer wachsender Luzerne im Getreidefeld hätte den Vorteil, dass nach der Ernte sofort Bewuchs nachkommt, so Grünewald, der selbst Winzer ist. Er rief auf, dass die Bürger auch einiges zum Hochwasserschutz beitragen können. Um die Keller zu schützen, könnten Rückstauklappen eingebaut und Kellerabgänge überdacht werden. Um die Wassermenge zu bremsen, empfiehlt er Regentonnen anzuschließen oder Versickerungsmöglichkeiten zu schaffen. Auch das geplante Neubaugebiet südlich der Friedrich-Händel-Straße / Pfälzer-Straße kam in diesem Zusammenhang zur Diskussion. Hier bekannte sich Grünewald, wie auch seine Fraktionskollegen aus dem Stadtrat, Iris Weiß und David Hilzendegen als klarer Gegner. Sie empfehlen, als Neubaugebiet die Freifläche im Mühlengrund. Neben dem Hinweis auf das für die westlichen Teile von Worms wichtige Kaltluftentstehungsgebiet im oberen Teil des Hanges wiesen sie darauf hin, dass sich das Problem des Starkregens nur verlagere. „Wir dürfen hier nicht nach dem Sankt Florians-Prinzip handeln“, so Grünewald. Er wies darauf hin dass beim Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Worms (ebwo) ein Starkregenkataster erstellt wurde. Das Thema bleibt aktuell und wurde noch lange in Gruppen diskutiert. David HilzendegenStv. FraktionsvorsitzenderBÜNDNIS 90/DIE GRÜNENStadtrat Worms und Ortsbeirat Pfeddersheim