Bäume sind die besten Klimageräte

Auch Fassadenbegrünung und andere Pflanzen helfen

Die Diskussion über Klimageräte im öffentlichen Raum zeigt zunächst, dass unser Klima sich wahrnehmbar verändert und erwärmt. Alle Prognosen sagen uns, dass es künftig nicht besser werden wird. Handeln tut daher not.
Wer glaubt, der Hitze mit Klimageräten entgegenwirken zu sollen, ist jedoch auf dem Holzweg. Auch wenn sie nicht wie ein Klimaanlage aktiv kühlen, verbrauchen solche Maschinen Energie und Ressourcen. Die eingebauten Wasserbehälter können bei mangelnder Wartung Keimen einen Nährboden bieten und so zu einem Gesundheitsrisiko werden.
Die besten ‚Klimageräte‘ im Außenbereich sind Pflanzen und Bäume. Ein großer Stadtbaum wie er in Gestalt der mächtigen Platane am Lutherplatz steht, verdunstet im Sommer Tag für Tag hunderte Liter Wasser und kühlt so sein Umgebung völlig ohne Steckdose. Im Rahmen der Photosynthese nehmen Bäume mehr CO2 auf, als sie abgeben und produzieren mehr Sauerstoff. Das große Blattwerk spendet Schatten und filtert die Luft. Würde man das in Zahlen und Geld bilanzieren, so nähmen sich Klimageräte im Vergleich mickrig aus, ganz zu schwiegen von ihren Betriebs- und Unterhaltungskosten.
Was wir in der Stadt brauchen, sind mehr und vor allem ältere, also großkronige Bäume, denn Ihr ‚Leistung‘ liegt wesentlich höher als die ihrer neugepflanzten Artgenossen. Auch Kletterpflanzen an Fassaden oder Rankgittern können einen spürbaren Beitrag leisten. Wer erfahren will, welche guten Ideen man aus südlicheren Ländern importieren kann, dem sei z.B. ein Spaziergang in den Hof der Martinskirche empfohlen.
Unversiegelte Flächen helfen ebenfalls dem Stadtklima, weshalb dem Trend zu geschotterten Vorgärten Einhalt geboten werden muss.
Um das Klima erträglich zu halten, helfen keine technischen Hau-Ruck-Lösungen, sondern langfristige Pflege und Ausbau des Stadtgrüns. Investitionen hier kommen allen zu gute.

Für die Wormser Grünen im Rat
Richard Grünewald

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