Der Kreisverband des ADFC Worms lehnt eine Radwegeführung südlich der K9 entschieden ab

Der ADFC hatte seine Bedenken und seine Empfehlung schon nach erstem Gerücht der Südvariante K9 vor einigen Wochen dem MdL Guth, dem OB Kessel und dem Beigeordneten Franz schriftlich mitgeteilt.
Der Radweg richtet sich vor allem an Pendler von/nach Pfeddersheim in die Stadt also Schülerinnen/Schüler, Berufstätige und BürgerInnen, die per Rad ihre Käufe in der Stadt in Zukunft häufiger erledigen (wollen) um so den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Sie sollen in Pfeddersheim (wo?) über die K9 geführt werden, auf einem noch nicht definierten und erschlossenen Fahrradweg an der K9 entlang und an Pfiffligheim vorbei zum Kirschgartenweg bzw. nach Horchheim geführt werden.
Untersuchungen zur Radwegenutzung belegen: Radwege müssen, wo immer möglich, auf direktem und möglichst ebenem Weg zum Ziel führen, damit die Wege möglichst große Akzeptanz erzielen und genutzt werden. Der geplante Radweg südl. der K9 ist länger mit einem zwar leichten, aber trotzdem gefühlten Anstieg. Schon deshalb ist aus Sicht des ADFC die Radwegeführung an der Bahntrasse die sinnvollere und bessere Alternative.
Beim K9 Verlauf müssen Flächen gekauft werden. Lange Rechtsstreitigkeiten mit Eigentümern sind zu erwarten (auch von Seiten der Umweltverbände, siehe Hoher Stein, dürften Widerstände vorprogrammiert sein), siehe auch Radweg Eich, der 23 Jahre von Planung bis Realisierung benötigte.
Der von CDU/SPD präferierte einseitige Radweg südl. der K9 führt bei Gegenverkehr auf der Straße(motorisiert) und Dunkelheit zum Blenden der Radfahrer, was äußerst unangenehm und auch gefährlich für diese ist. CDU/SPD fordern, dass eine Blendbarriere aus Sträuchern wegen des sozialen Schutzes vermieden werden muss.
Verkehrslärm und Abgasemissionen sind an einem direkt an der Landstr. verlaufenden Radweg deutlich höher, als an der Bahn-Trassen-Alternative.
Schülerinnen und Schüler, die zur Pfrimmtal Realschule plus, zum BIZ und Elo, oder Berufstätige oder Einkaufende, die in die Innenstadt müssen, sollen auf Umwegen zu ihren Zielen gelangen, das wird nicht angenommen werden. Man/frau wird sich den einfachsten/schnellsten, direktesten Weg suchen und finden. und muss dann auf dem Weg die viel befahrene Alzeyerstr. queren.
Die „bessere, sichere soziale Kontrolle“ bei Dunkelheit auf einem Radweg an der Straße, eine der wichtigsten Gründe von CDU/SPD für diese Führung, ist Wunschdenken. Dann muss man diesen Radweg beleuchten, wo auch immer, auf der Süd-Alternativen, wie auch auf jener an der Bahntrasse. Argumente der „Verbuschung“ an der Bahntrasse, die von der CDU/SPD genannt wurde, lassen sich, falls tatsächlich vorhanden, problemlos entfernen. Nichtsdestotrotz, Rad fahren im Dunkeln über offenes Gelände ist und bleibt eine Herausforderung (und wird vor allem von Frauen vermieden), trotz immer besserer Radbeleuchtung. Außerdem, der Weg von Höhe Pfiffligheim Richtung Kirschgartenweg und Horchheim ist dann auch mehrere Kilometer nicht mehr unter „sozialer Kontrolle“, sondern führt über einsame landwirtschaftliche Wege mit viel uneinsehbarem Gebüsch Die Verwaltung , Herr Franz, bat während der Stadtratssitzung deren Ergebnis einer Prüfung und Empfehlung der Varianten abzuwarten. Der ADFC versteht nicht, warum diese Prüfung der Verwaltung nicht abgewartet wurde, sondern vorab schon der gemeinsame Antrag von CDU und SPD verabschiedet wurde.

Der ADFC kann nur empfehlen, die Radwegeführung südlich der K9 noch einmal zu überdenken. Zu viele Gründe sprechen gegen diese Alternative und für die direkte Führung entlang der Bahntrasse und weiter als Fahrradstr. über die Landgrafenstr. in Richtung Pfrimmtal Realschule plus, BIZ und Elo. Und in die Innenstadt.
Die Angst vor einer Fahrradstr, die der ADFC von Seiten des Pfiffligheimer Ortsbeirats hört, ist unbegründet.
Jeder PKW (Anwohner, Anlieger, Besucher) kann durch die Landgrafenstr. mit 30 km/h fahren, die Radfahrer haben allerdings Vorrang. Die Geschwindigkeitsreduzierung reduziert den Verkehrslärm und die Umweltbelastung und wertet diese Straße von ihrer Wohnqualität sogar auf. Das sollte doch gerade im Interesse der Anwohner sein.

Mit freundlichen Grüßen
Günter Niederhöfer
stellv. Vorsitzender des ADFC Worms

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