Eine neue Kita für Horchheim

 
Von Susanne Müller
HORCHHEIM. Die Grünen im Eisbachtal haben für alle Vorortparlamente in Heppenheim, Horchheim, Weinsheim und Wiesoppenheim einen gleichen Antrag formuliert, der nun in Horchheim zur Debatte stand: die Forderung nach einem neuen Kindergarten für alle vier Stadtteile. Bislang hatte nur Weinsheim dafür gestimmt, nun trug für die Grünen-Fraktion Richard Grünewald das Ansinnen vor, um ein positives Votum zu erreichen.
Wie schon seine Parteikollegen in den anderen Stadtteilen verwies er darauf, dass in der „Planungsregion 3, also den Eisbachtal-Stadtteilen“, aktuell rund 120 Plätze fehlten. Und die Situation werde sich noch verschärfen, da die Änderungen des Kita-Zukunftsgesetzes ab 1. Juli 2021 voll wirkten. Dann gebe es eine Zunahme anspruchsberechtigter Kinder. Und alle Tagesmütter seien ausgebucht, „es gibt dort Wartelisten“.
Bei den projektierten Erweiterungen in Heppenheim und in Wiesoppenheim sei noch kein Spatenstich erfolgt und dann reichten die hier entstehenden Kapazitäten auch bei Weitem nicht aus.
Dass in Horchheim eine neue Kindertagesstätte entstehen könne, habe gute Chancen, so Grünewald. So biete sich etwa das Schulgelände an. „Wir wollen die Hand heben und sagen: Wir brauchen hier noch eine Kita.“
Tagesmütter als Notnagel Erich Denschlag (CDU) erkannte den grundsätzlichen Bedarf an, er könne sich nicht vorstellen, kleine Kinder in andere Stadtteile zu transportieren. Er denke aber, er sei Mitglied des Ortsbeirates hier und könne deshalb keine Kita im Eisbachtal fordern.
Carlo Riva (SPD) sagte, dass die hiesigen Kitas erklärt hätten, es gebe in Horchheim genügend Plätze. Es sei perspektivisch schwer zu sagen, wie viele Plätze benötigt würden.
Hans-Herbert Rolvien (SPD) erklärte, ihm fehle im Antrag die Kindertagespflege. Sie sei zweites Standbein in der Kinderbetreuung. Er wünsche sich, dass ein Satz dazu ergänzt werde.
Richard Grünewald entgegnete, dass Tagesmütter der „Notnagel“ seien. Eine Kommune habe zuvorderst und auch nach Gesetzeslage mit Kita-Plätzen die Versorgung zu garantieren. „Wir können keine Tagesmutter, aber eine Kita bauen.“ Und deshalb sei es die Aufgabe eines Ortsbeirates, an die Stadt heranzutreten und den Bedarf im Stadtteil deutlich zu machen. Dem konnte auch Ortsvorsteher Volker Janson zustimmen.
Man könne für Horchheim einen Bedarf anmelden. Das Gremium einigte sich schließlich darauf zu formulieren „für Horchheim in der Planungsregion 3“ und auch einen Satz in der Begründung, dass bei allen Überlegungen auch Tagesmütter mit zu beachten seien.
Mit dieser Formulierung hatte Grünewald dann erreicht, dass auch die SPD dem Antrag zustimmen konnte. Das Grünen-Ansinnen wurde einstimmig verabschiedet.

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